Logistik im Wandel der Zeit
Heute soll es eine kleine Geschichtsstunde geben, wie alles begonnen hat mit den Speditionen und der Logistik-Branche.
Aber hoffentlich nicht so öde wie damals im Geschichtsunterricht, als wir alle Jahreszahlen auswendig lernten und uns fragten, was wir mit diesem Wissen eigentlich machen sollten.
Fangen wir erst mal mit der Begriffserklärung an: Logistik kommt - wie jeder, der schon mal auf sein Paket warten musste, ahnt - nicht von LOGIK. Das Wort stammt aus dem Französischem und bedeutet Verpflegung. Da wir das geklärt hätten, bitten wir Sie, sich mit etwas Verpflegung die Geschichtsstunde schöner zu gestalten.
Natürlich können wir nicht bis zum Urbeginn der Logistik zurückgehen, das würde wohl unseren Rahmen etwas sprengen. Denn wir sind uns sicher, spätestens als die ersten Menschen das Rad und den ersten Karren erfanden, gab es schon schlaue Mitbürger, die daraus das Potenzial des Lieferdienstes erkannten. Leider gibt es dazu wenig Belege und wir wollen uns nun auch nicht mit Geschichtsprofessoren streiten.
Also beginnen wir mit der Logistikgeschichte bei den alten Römern:
Wie Sie vielleicht wissen, sind die guten und immer friedlichen Sandalen-Träger besonders für ihr ausgefeiltes Kriegswesen bekannt. Also liegt es nah, genau dort mit der Suche nach Logistik zu beginnen. Bereits eine Legion verfügte über einen Tross für die Versorgung und den Nachschub der Truppe. Hierfür baute der Römer auch gern Straßen, die Via Militaris.
Die Vermutung, dass sich so mancher militärische Führer sich das abgeschaut hat, liegt auf der Hand. Ob sich damals nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches, die Bürger sinnierten, dass nicht alles schlecht war und zumindest Autobah.. äh… Straßen gebaut wurden, ist uns leider nicht bekannt.
Fest steht, was im Militär super funktioniert, findet oft den Weg hinein ins Private und was sollte so ein Militär-Logistiker schon machen, wenn gerade kein Krieg war?! Klar, einfach weiter Verpflegung oder Briefe von A nach B transportieren. Diesmal halt für reiche Privatbürger oder arme Postämter.
So verliefen die Jahrhunderte im steten Gang der Zeit, ohne dass sich viel am Wesen der Logistik verändert hat. Es bleibt beim Holen, Aufbewahren und Bringen von Gütern, Waren und Nachrichten, in welcher Form auch immer.
Auf unserem kleinen Zeitstrahl sehen Sie nun die Herren der Logistik aus verschiedenen Epochen der Logistik:
1. 490 v. Chr. -> Marathonläufer: Pheidippides musste eben schnell von Athen nach Sparta laufen, weil die Athener Hilfe im Krieg gegen die Perser brauchten.
Der Ärmste erreichte zwei Tage später die kampferprobten Spartiaten, die wahrscheinlich schon auf heißen Kohlen saßen - Was ist euer Handwerk? -AHOU! !!
2. 1206 -> Fernhändler: Diese guten Männer waren damals schon sehr daran interessiert, dass zum Beispiel Gewürze und Stoffe oder andere Waren zu ihren zahlungskräftigen Kunden gelangten. Auch damals bestand ihr Geschäft aus dem Liefern von Rohmaterial an die Produzenten, aber wie eben schon erwähnt auch im Vertrieb der Produkte.
3. 1500 -> Franz von Taxis: Der gute Franz hat sich gedacht, so ein Postwesen, das wär's. Zumindest hat er als Postmeister für Kaiser Maximillian Post- und Kurierlinien aufgebaut. Damit ist er sozusagen der Ururgroßvater unseres Postwesen und der Urgroßpapa der Spediteure.
4. 1520 -> Fuhrmann der Fugger: Wie weit es Kaufmänner (also die damaligen Spediteure) bringen konnten, lässt sich einfach an der Familie der Fugger sehen. Die Kaufmänner waren zu ihrer Zeit eine der mächtigsten Familien und natürlich fuhren sie ihre Güter und Waren nicht mehr selbst aus!
5. 1670 -> Kurierreiter: Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ... Wenn es ein Kurierreiter war, wird er wohl wichtige Botschaften dabei haben. Sozusagen Eilsendungen und Einschreiben der damaligen Zeit.
6. 1710 -> Fummelreiter (Meißen - Dresden): Leider hatten die guten Herren nicht wirklich was zu fummeln. Der Fummel ist vielmehr ein sehr empfindliches Gebäck, das dazu diente, die Sorgfalt des Reiters zu überwachen. Wenn der Fummel zerfiel, dann hatte der Reiter wahrscheinlich in einem der vielen Gasthäuser auf dem Wege wieder zu viel getankt.
7. 1800 -> Feldpostillion Sachsen: Wie der Name es vermuten lässt, waren diese Herren angewiesen, Nachrichten vom Felde weiter zu tragen. Da ging es nicht um Kartoffeln, wie Sie sich schon gedacht haben, sondern um Kriegsberichte. Ein ordentliches Netz für WhatsApp und E-Mail war damals noch ein Wunschtraum.
8. 1840 -> Schnellläufer des Fürsten Pückler: Dass der junge Mann schnell laufen musste, ist klar. Das Eis schmilzt ja sonst! Immerhin gab es damals noch keinen Kühl-Laster.
9. 1850 -> Postillion Sachsen: Der hat nichts mit unserem sehr geliebten Satire-Magazin zu tun, obgleich vielleicht einige seiner Nachrichten auch an Satire erinnerten. Hier geht es wieder um die Überstellung von wichtigen Nachrichten an noch wichtigere Männer.
10. 1860 -> Depeschebote Sachsen: Wissen Sie noch, was eine Depesche ist? Heute gibts die Dinger nicht mehr, denn Frau Merkel greift einfach zum Telefon, wenn sie etwas dringendes mit Herrn Macron zu besprechen hat. Damals nicht so ohne Weiteres möglich. Daher gab es die Depeschen. Also Meldungen von einem wichtigen VIP zum anderen. Übrigens beim Googlen dieses Begriffes sollten Sie achtsam sein, die Band Depeche Mode hat hiermit NICHTS zu tun.
11. 1927 -> Charles A. Lindbergh - Postflieger: Na endlich kommen wir vom hohen Ross runter und gehen über zu weiteren Transportmitteln. Mit Lindbergh geht es hoch in die Lüfte und quer über den Atlantik, in die damals nicht mehr ganz Neue Welt.
12. 2000 -> euro.COURIER: Unsere eigene Firmengeschichte beginnt. Mehr dazu erfahren Sie nächste Woche.
13. 2100 -> Parcel-Roboter: ein kleiner Ausblick in die mögliche Zukunft. Ab jetzt beuten Logistik-Chefs Roboter aus und lassen diese in den 29 Stock eines Hauses ohne Fahrstuhl rennen.
Wir hoffen, unsere kleine Geschichtsstunde hat Ihnen gefallen und wenn Sie wirklich bis hier unten gelesen haben,
sind wir sehr stolz auf Sie und überreichen Ihnen offiziell ein Streber-Kärtchen zum Ausdrucken (hier klicken).