IAA Nutzfahrzeuge Hannover 2024
Fazit: Keinen Mehrwert, keine greifbare und für uns nutzbare Innovation, sehr teuer.
Hier mein Erfahrungsbericht vom Besuch der IAA.
Alle Hersteller setzen auf eMobilität, fahren aber dazu zweigleisig mit Wasserstofftechnologie, wobei hier ein Trend weg von der Brennstoffzelle hin zu einem Wasserstoffmotor sichtbar wird.
Jedoch zeigen schon die visuellen Vergleiche zwischen dem kompakten Elektromotor und dem sehr komplexen System einer Brennstoffzelle, welcher Teil in Zukunft wohl praxistauglicher sein wird.
Ein Wasserstoffmotor ist kein Fortschritt, denn Emissionen (Lärm, Vibrationen) bleiben erhalten, ebenso alle, seit 100 Jahren notwendigen Komponenten, wie Getriebe, Kupplung, Kühlung, Schmierung, Kraftstoffspeicher
Dazu kommt ein vergleichsweise geringer Wirkungsgrad gegenüber einer reinen Elektromobilität.
Daneben gab es noch Anbieter von LNG-Fahrzeugen, u.a. von Iveco und Mercedes-Truck, die wir aber in eine Nische verorten.
Alle Hersteller hatten elektrische Sattelzugmaschinen im Angebot, die aufgrund Reichweite und aktueller Infrastruktur nur auf festen Linien eingesetzt werden können. Hier zeigen sich bei ersten Erfahrungen jedoch höherer variable Kosten im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug. Der Gesetzgeber steuert zwar schon dagegen, das wird aber die höheren Anschaffungspreise (Faktor 2-2,5) nicht relativieren.
Es sind die Hersteller gefragt, mit einem, vielleicht subventionierten Preis, Anreize und Bedarf zu wecken.
Der wichtige Punkt, die regionalen Verteilerverkehre mit einer Entlastung der Innenstädte von Abgasen, Lärm und Vibrationen umzustellen, wurde nur vom Hersteller MAN mit einem 12t-eLKW angegangen, der ab April 2025 in Serie gehen soll. Jedoch kommt hier keine Neuentwicklung zum Einsatz, sondern ein Verbrenner-LKW wird in Serie umgebaut. Ein niederschwelliger Ansatz, um Vorbehalte abzubauen und Wartungskosten gering zu halten.
Natürlich waren viele asiatische Hersteller mit Elektrofahrzeugen vertreten, jedoch entsprechen viele Modelle nicht dem europäischem Standard zu Ausstattung. Komfort und Abmessungen. Am realistischsten waren hier vielleicht noch BYD, Maxus oder Dongfeng, die aber kein Händlernetz in Deutschland haben.
Hier bleibt die Entwicklung abzuwarten, ob bedarfsgerechte Fahrzeuge für den europäischen Markt hergestellt werden und ein entsprechend leistungsfähiges Servicenetz aufgebaut werden kann.
Insgesamt blieb ein ernüchternder Eindruck übrig. Kein Hersteller konnte hier mit Innovationen unsere Klimastrategie unterstützen. Ob wir so unsere weltpolitischen Klimaziele jemals erreichen?