Durchleitungsmodell
In einer Zeit, in der Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zunehmend an Bedeutung gewinnen, stehen auch Transport- und Logistikunternehmen vor der Herausforderung, umweltfreundlichere Lösungen in ihren Fuhrparks zu integrieren. Die Elektrifizierung von Flotten ist eine vielversprechende Möglichkeit, jedoch ist sie häufig mit Unsicherheiten bei den Betriebskosten verbunden – vor allem wegen der schwankenden Preise beim Laden an öffentlichen Stationen. Genau hier setzt das sogenannte Durchleitungsmodell an. Doch was genau steckt dahinter? Welche Vorteile bietet es für Unternehmen? Und wie könnte es die Elektromobilität im Transportsektor entscheidend voranbringen?
1. Was ist das Durchleitungsmodell? Das Durchleitungsmodell ermöglicht es Unternehmen, an mehreren Standorten zentral bezogenen Strom zu laden und dabei stabile, kalkulierbare Kosten zu sichern. Mit diesem Modell kann ein Unternehmen eine einheitliche Ladeinfrastruktur betreiben, ohne sich von der Preisgestaltung öffentlicher Anbieter abhängig zu machen. Die Idee dahinter ist einfach: Der Strom wird über einen Vertrag an verschiedenen Ladepunkten durchgeleitet und zentral abgerechnet. Damit entfallen versteckte Aufschläge und die Kosten bleiben transparent.
2. Die Vorteile des Durchleitungsmodells für Logistikunternehmen Gerade für Transportunternehmen, die viele Fahrzeuge betreiben und auf Kostentransparenz angewiesen sind, bietet das Durchleitungsmodell wesentliche Vorteile:
◦ Kalkulierbare Stromkosten: Durch einen festen Tarif wird der Strompreis planbar, was eine klare Budgetierung und Kostenkontrolle ermöglicht.
◦ Flexible Nutzung von Ladepunkten: Da die Abrechnung zentral erfolgt, können Ladepunkte flexibel an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Das erhöht die Effizienz und reduziert Standzeiten.
◦ Geringere Betriebskosten: Durch das Durchleitungsmodell lassen sich viele Zusatzkosten einsparen, die an öffentlichen Ladestationen anfallen würden.
◦ Effiziente Verwaltung: Unternehmen können ihre Ladeinfrastruktur anpassen, ohne sich an öffentliche Ladetarife halten zu müssen, was die Verwaltung vereinfacht und letztlich die Betriebskosten senkt.
3. Das Durchleitungsmodell als Beschleuniger der E-Mobilität Die Einführung einer flächendeckenden, wirtschaftlich tragbaren Ladeinfrastruktur ist einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg der E-Mobilität. Das Durchleitungsmodell könnte hier eine Schlüsselrolle spielen:
◦ Attraktivität für Unternehmen steigern: Da die Betriebskosten transparenter und kalkulierbarer werden, können sich Unternehmen leichter für die Investition in Elektrofahrzeuge entscheiden.
◦ Ein Anreiz für den Ausbau der Ladeinfrastruktur: Wenn mehr Unternehmen das Durchleitungsmodell nutzen, steigt die Nachfrage nach Ladepunkten, was wiederum den Ausbau vorantreiben könnte.
◦ Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Unternehmen, die ihre Flotte elektrifizieren, verbessern nicht nur ihre Umweltbilanz, sondern stärken auch ihre Position als nachhaltige Akteure auf dem Markt.
Für Transportunternehmen, Kurierdienste oder Speditionen die sich den Herausforderungen der Elektromobilität stellen möchten, bietet das Durchleitungsmodell eine wirtschaftlich attraktive Möglichkeit. Mit planbaren Kosten und einer flexiblen Ladeinfrastruktur könnte dieses Modell den Weg zur Elektrifizierung von Flotten ebnen und gleichzeitig den Klimaschutz fördern. Während die Politik weiterhin an der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für E-Mobilität arbeitet, zeigt das Durchleitungsmodell, dass innovative Lösungen direkt in der Praxis ansetzen können – und vielleicht schon bald die Transportwelt nachhaltig verändern.